Eine Runtastic-Erfolgsgeschichte mit Masta Ace

Wir nannten sie die „Hell Week“ – und meine Mannschaftskollegen und ich fürchteten uns vor ihr. Diese eine Woche im August, in der uns unser Highschool-Footballcoach an unsere physischen Grenzen brachte, bei hochsommerlichen Temperaturen und drückender Schwüle auf dem Sportplatz hinter der Sheepshead Bay High School. Damals waren dort, im südlichen Teil von Brooklyn, vor allem die italienische und jüdische Community vertreten.
Unser Spielfeld hieß bei uns „The Dust Bowl“ oder auch „Pebble Beach“, da es sich eher um einen Fleck brauner, vertrockneter Wiese handelte, die mit Steinen und manchmal auch Glasscherben gespickt war. An trockenen, windigen Tagen spielten wir mitten im Sandsturm, der sich aus dem staubigen Boden entwickelte.
Dieses traurige Spielfeld lag zwischen Handballfeldern auf der einen und Betontribünen auf der anderen Seite. Abgesehen davon, dass die H-förmigen Torpfosten aus den 60er-Jahren stammten, stellte sich heraus, dass das Feld nicht mal die reguläre Länge für offizielle Spiele hatte.
Aber: Auf genau diesem Spielfeld habe ich das LAUFEN entdeckt.
Okay, nicht für mich entdeckt. Ich habe eher entdeckt, dass laufen für mich wie eine laaaange Strafe war.
Unser Coach behandelte das Laufen – so wie alle amerikanischen Footballcoaches – immer wie ein nötiges Übel. Während der höllischen „Hell Week“ wurde das gesamte Team dazu verdonnert, vor jedem Training 16 Runden bei brütender Hitze zu laufen. Die Angst vor diesen schrecklichen Läufen verdarb mir meist meine gesamten Ferien davor.
Außerdem wurde Laufen als Strafe für kleinere Regelbrüche, wie Zuspätkommen oder Fehlstunden, angewendet. Wenn unser Coach also gerade die Strategie fürs nächste Spiel erklärte, warst du besser beraten, nicht in der hintersten Reihe zu tratschen. In solchen Fällen schickte er uns mit einem gebrüllten „Zum Zaun und wieder zurück!“ zum am weitesten entfernten Spielfeldende. Liefen wir seiner Meinung nach nicht schnell genug, schickte er uns ein zweites Mal… und wenn nötig auch noch ein drittes und viertes.
Im Herbst trainierte das Crosslauf-Team, indem es stundenlang seine Runden um Schule und Sportplätze drehte. Ich verstand das Konzept des Laufens um des Laufens Willen nicht. Vollkommen sinnlos, dachte ich mir immer. Du kannst dir also vorstellen, dass meine Einstellung zum Laufen nie die beste war. Wenn ich es nicht tun musste, wäre ich nie auf die Idee gekommen, zu laufen.
…bis vor kurzem: Nachdem ich im Jahr 2000 die Diagnose Multiple Sklerose bekommen hatte, nahm ich mir fest vor, gesünder und aktiver zu leben.
Damals war ich so schwer wie nie zuvor und trug XXL-Shirts, um meinen Bauch zu kaschieren. Ich wusste, dass eine drastische Veränderung meiner Ernährung und meines Lebensstils nötig war, wenn ich langfristig meine Lebensqualität erhöhen wollte. Schritt für Schritt habe ich kleine Veränderungen in mein Leben integriert – und damit mein Auftreten, meine Kraft und meine Fitness verbessert. Das kommt mir auch dann zugute, wenn ich auf der Bühne stehe. So kann ich längere Konzerte voller Power geben. Außerdem zählen meine Auftritte für mich auch als spätabendliche Cardio-Workouts und ich gebe alles.
Gegen Ende letzten Jahres wurde ich dann von einer Firma namens Runtastic kontaktiert. Sie fragten, ob ich als Voiceover-Artist mit ihnen arbeiten wollte. Eine Firma, bei der sich alles um Laufen und ihre Lauf-Community dreht.
Ich verlieh einem jungen Mann, der in einem Runtastic Story Run aus dem Gefängnis flieht, um seinem Schicksal zu entgehen und herauszufinden, wer ihn zu Unrecht hinter Gitter gebracht hatte, meine Stimme. So öffnete ich dann auch zum ersten Mal diese Lauf-App.
Als ich eines Tages im Park mein Workout machte, beschloss ich spontan, mit der App eine Meile zu laufen – ohne dabei stehen zu bleiben. Ich war fast 30 Jahre lang nicht mehr so weit gelaufen!
Das war mein erster Versuch mit der Runtastic App und ich war sofort von der Sprachcoach-Funktion begeistert, die mich wissen ließ, als ich meine Meile gelaufen war.
„Das war eine Meile?!“, fragte ich mich verwundert. Gar nicht so lang, wie ich es mir vorgestellt hatte. Das nächste Mal wollte ich es mit zwei Meilen versuchen. Und auch das schaffte ich. Beim übernächsten Mal wurden es drei. Auf unserer Kanada-Tour machte ich mich dann an einem Tag mit zwei Begleitern, die begeisterte Läufer waren, auf Sightseeingtour durch Hamilton, Ontario – laufend! Ich war so gefesselt von der Stadt, den Menschen, der Architektur und der Stimmung, dass ich überhaupt nicht mehr an das Laufen an sich dachte.
Damals liefen wir 3,66 Meilen – und mittlerweile stehen auch schon Läufe in Deutschland, Frankreich, England oder Norwegen auf meiner Liste. Ich bleibe oft stehen, um Fotos zu machen und meine Eindrücke festzuhalten. So habe ich im Laufen einen Weg gefunden, meinen Kopf freizubekommen, neue Städte kennenzulernen und mich gleichzeitig fit zu halten. Unglaublich!
Was noch viel unglaublicher für mich ist: Bei meinem längsten Lauf habe ich schon fast 7 Meilen (über 11 km) geschafft. Ich!?
Das wären etwa 32 Runden um unser altes Spielfeld. Nicht schlecht für einen Typen, der vor drei Jahrzehnten geschworen hatte, nie wieder auch nur eine Runde zu laufen!
Artist: Masta Ace
Location: Brooklyn, New York, United States
Facebook: www.facebook.com/mastaaceofficial
Instagram: www.instagram.com/mastaacepics
Twitter: www.twitter.com/mastaace
***