Hör auf deinen Körper: Was wirklich hinter Heißhunger steckt

Sicherlich kennst du ihn auch sehr gut: den Heißhunger. Wenn er uns einmal überfällt, ist es oft schwer, Schokolade und Chips zu widerstehen. Doch wie entstehen Heißhungerattacken? Warum hat man manchmal so große Lust auf Süßes und dann wieder auf Salziges? Wir erzählen dir, was hinter Heißhunger wirklich steckt und warum du auf deinen Körper hören solltest.
Achte auf die Signale deines Körpers
Heißhunger bedeutet oft, dass deinem Körper gewisse Nährstoffe fehlen. Er kann aber auch etwas mit deinem Hormonhaushalt oder Gemütszustand zu tun haben. Oft hilft es, auf die Signale deines Körpers zu achten. Vielleicht hast du ja gerade Heißhunger auf folgende Dinge:
Süßigkeiten
Du hast Lust auf Gummibärchen, Kekse, Eis oder Torte? Das kann auf Blutzucker-Unregelmäßigkeiten, hormonelle Dysbalancen, Stress oder Schlafmangel hindeuten. Es empfiehlt sich, an dem ursprünglichen Problem zu arbeiten, anstatt dem Heißhunger nachzugeben.
Schokolade
Besonders Frauen haben oft Heißhungerattacken auf Schokolade. Das kann mit dem weiblichen Zyklus zusammenhängen: Frauen verlieren während ihrer Periode auch Magnesium. Der Mineralstoff kommt in Kakao vor: Da der Körper den Magnesiummangel ausgleichen will, kommt die Lust auf Schokolade. Außerdem soll die Süßigkeit den Oxytocin-Spiegel steigern. Dieses Hormon wird beim Kuscheln und Sex ausgeschüttet. Und seien wir uns ehrlich: Während dieser „Zeit des Monats” können wir das Glücksgefühl ganz gut gebrauchen. Eine Rippe dunkle Schokolade mit einem hohen Kakaoanteil ist hier die richtige Wahl!
Einfache Kohlenhydrate
Nudeln oder Brot aus Weißmehl – du hast einen regelrechten Heißhunger darauf? Das kann auf einen Mangel der Aminosäure Tryptophan hindeuten. Aus dieser Aminosäure wird das Wohlfühlhormon Serotonin gebildet. Eine zu niedrige Zufuhr an kohlenhydratreichen Lebensmitteln kann somit für schlechte Stimmung sorgen. Und das führt oftmals dazu, dass wir zu kohlenhydratreichem Essen greifen.
Salzige Speisen
Viele Menschen lieben Chips und gesalzene Nüsse beim Fernsehabend. Ein Verlangen nach den salzigen Knabbereien entsteht oft durch einen Mangel an Elektrolyten (besonders Natrium). Auch ein Flüssigkeitsmangel kann der Grund für den Heißhunger sein.
Doch Vorsicht: Salz ist in großen Mengen ungesund und geht oft mit erhöhtem Blutdruck einher. Gewisse Mengen braucht unser Körper aber (max. 5 g pro Tag). Achte auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr und greif bei längerer sportlicher Belastung oder heißen Temperaturen mal zu Elektrolytgetränken. Eine gesündere Snack-Alternative ist selbstgemachtes Popcorn oder ungesalzene Nüsse.
Fleisch
Ernährst du dich vegetarisch oder vegan? Wenn du durch einseitige Ernährung nicht ausreichend Eisen, Zink und Vitamin B12 zu dir nimmst, kann eine vermehrte Lust auf Fleisch auftreten. Das soll nicht heißen, dass eine pflanzliche Kost einseitig ist. Es bedeutet nur, dass man bei einer veganen Ernährung noch besser planen sollte, welche Lebensmittel man isst, um alle Nährstoffe zu bekommen, die der Körper braucht. Eisen findest du zum Beispiel in Hülsenfrüchten, Nüssen, Samen und Trockenobst. In Kombination mit Vitamin C (vorhanden in Orangen, Paprika) wird es besser aufgenommen. Generell hat pflanzliches Eisen eine schlechtere Bioverfügbarkeit als tierisches Eisen. Das bedeutet, dass Eisen aus tierischen Lebensmittel im Körper besser aufgenommen wird. Ernährst du dich vegan, musst du besonders darauf schauen, dass dein Vitamin-B12-Haushalt gedeckt wird. Greif auf angereicherte Lebensmittel oder Supplemente zurück. Das Vitamin ist in tierischen Lebensmittel (wie Fleisch, Eier, Milchprodukte) enthalten.
Fazit: Der menschliche Körper ist schlau! Wenn du auf seine Signale hörst, wirst du merken, was ihm fehlt. Manchmal macht es demnach durchaus Sinn, dem Heißhunger nachzugeben. In anderen Situationen solltest du vielleicht genauer analysieren, was die Essattacken auslöst.
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