Kinesiologie Tapes >> Anleitung für Nacken, Knie und Handgelenke

Hast du Verspannungen im Nacken, Schmerzen im Knie oder in den Handgelenken? Kinesiologie Tapes können Abhilfe schaffen. Wie du die bunten Streifen richtig klebst, erfährst du mit unseren Schritt-für-Schritt-Anleitungen.
Was sind Kinesiologie Tapes und welche Wirkung haben sie?
Beim Taping wird ein (elastisches) Tape in bestimmten Formen und nach gewissen Regeln auf die Haut geklebt, um die Muskeln und Faszien zu unterstützen, zu entspannen bzw. Schmerzen zu lindern.
Durch das Kleben der Tapes werden die Hautrezeptoren direkt beeinflusst. Dadurch findet eine Schmerzreduktion und Aktivierung der Muskulatur statt. Man kann sich Taping auch wie eine „andauernde Massage” vorstellen: Die Mikrozirkulation (Nährstoffaustausch bzw. Zelltransport über die kleinsten Blutgefäße) und der Lymphabfluss werden gefördert, Faszienverklebungen gelöst, eine Beweglichkeitsverbesserung von Muskeln und Gelenken geschaffen.
Wichtige Hinweise
Verwende elastische Tapes und schneide dir die Streifen in der gewünschten Länge vor der Anwendung zurecht. Runde die Ecken ab, um eine längere Verweildauer zu erzielen. Leidest du unter einer Pflasterallergie, hast offene Wunden, Hauterkrankungen, eine schlechte Durchblutung oder hattest eine Cortisonlangzeittherapie, solltest du Tapes auf keinen Fall verwenden.
Kinesiologie Tapes: Schritt-für-Schritt-Anleitungen
1. Nackenprobleme
Bei lokalisierten Nackenproblemen handelt es sich um ziehende, brennende Schmerzen im Halswirbelsäulenbereich (teilweise auch vom Nacken aus zu den Schultern strahlend). Weiters kommt es zu einer Bewegungseinschränkung der Halswirbelsäule. Oftmals sind diese Probleme durch eine Fehlhaltung im Beruf (z.B. Sitzen) oder durch Sport bedingt.
1. Miss das Tape ab, schneide es zurecht und runde die Ecken ab, um einen Teil des Kapuzenmuskels zu kleben.
2. Neige den Kopf nun schräg nach vorne, um den Muskel in Vorspannung zu bringen. Tape vom rechten Schulterdach zum Nacken. Die Enden des Tapes dürfen nicht spannen. Aktiviere das Tape durch Reiben.
3. Wiederhole dies auf der anderen Seite.
4. Nun wird das zweite Tape geklebt. Neige den Kopf nach vorne. Bring das Tape ca. 1 cm unter dem rechten Haaransatz ohne Spannung an. Aktiviere das Tape durch Reiben.
5. Wiederhole dies auf der anderen Seite.
6. Die geklebten Tapes sollten idealerweise in aufrechter Position Querfalten aufwerfen.
Wie kannst du Beschwerden im Nacken vorbeugen?
Achte auf eine ergonomische, aufrechte Sitzposition vor dem Computer. Beim Sport sollte eine ausgewogene, körperliche Belastung erfolgen, um muskuläre Dysbalancen zu vermeiden. Unterstützend kannst du die Übungen in unserem Artikel „Nackenschmerzen: 5 Übungen, die deine Beschwerden lindern” absolvieren.
2. Runner’s Knee
Leidest du unter einem stechenden Schmerz an der Außenseite des Kniegelenks, kann es sich um das sogenannte Runner’s Knee handeln. Meistens treten die Beschwerden aufgrund einer fehlerhaften Lauftechnik, falschen Trainings oder einer schlecht ausgebildeten Muskulatur auf.
1. Miss das Tape ab, schneide es zurecht und runde die Ecken ab.
2. Klebe das Tape an der Außenseite des Unterschenkels am Knie beginnend an. Die Enden des Tapes dürfen nicht spannen.
3. Bring den Muskel bzw. Faszienstrang in Vorspannung, indem du das Bein zur Gegenseite bewegst. Klebe das Tape dann ohne Spannung bis zur Hüfte. Aktiviere das Tape durch Reiben.
4. So sollte das getapte Runner’s Knee schließlich aussehen.
Unterstützend kannst du die Übungen in unserem Artikel „Top 7 Übungen für das Runner’s Knee” absolvieren.
3. Jumper’s Knee
Beim Springerknie handelt es sich um eine chronische Überlastungsreaktion bzw. Störung des Knie-Streckapparates an der Übergangszone der Sehnen in den Knochen an der Kniescheibenspitze.
1. Miss das Tape ab, schneide es zurecht und runde die Ecken ab.
2. Bring den Muskel in Vorspannung, indem du das Knie abwinkelst.
3. Klebe das Tape dann vom Patellasehnenansatz...
4. ...bis zur Hüfte. Die Enden des Tapes dürfen nicht spannen. Aktiviere das Tape durch Reiben.
5. Klebe nun ein weiteres Tape quer von der Mitte ca. 1 cm unter der Kniescheibenspitze. Aktiviere das Tape durch Reiben.
5. So sieht das getapte Jumper’s Knee schließlich aus.
Unterstützend kannst du die Übungen in unserem Artikel „Leidest du am Jumper’s Knee (Springerknie)?” absolvieren.
4. Handgelenksbeschwerden
Durch Überlastung oder Fehlbelastung (z.B. beim Bodyweight-Training) kann es zu Schmerzen, Schwellungen und einer Bewegungseinschränkung im Bereich des Handgelenks kommen.
1. Schneide 3 Tapes jeweils in Handflächenbreite zu, runde die Ecken ab.
2. Klebe das erste Tape über die Handgelenk-Innenseite.
3. Die Enden des Tapes dürfen nicht spannen. Aktiviere das Tape durch Reiben.
4. Klebe das zweite Tape über die Streckseite des Handgelenks: Es überlappt ca. 2 cm mit dem ersten Tape. Die Enden des Tapes dürfen nicht spannen. Aktiviere das Tape durch Reiben.
5. Klebe das dritte Tape wieder an die Handgelenk-Innenseite. Die Enden des Tapes dürfen nicht spannen. Aktiviere das Tape durch Reiben.
6. So sieht das getapte Handgelenk schließlich aus.
Achtung:
Keines der Tapes darf um das gesamte Handgelenk geklebt werden. Achte darauf, nicht zu fest zu kleben: Wenn deine Finger einschlafen sollten oder die Hand blass wird, solltest du die Tapes sofort entfernen.
Tipps bei Beschwerden:
Um Problemen mit dem Handgelenk vorzubeugen, ist es wichtig, vor und nach dem Training ein Warm-up bzw. ein Cool-down durchzuführen und zu stretchen. Hilfreich ist auch, die Trainingsintensität nur langsam zu steigern und Regenerationsphasen einzuplanen. Bei akuten Schmerzen ist es wichtig, das Handgelenk zu kühlen und zu schonen. Meide starke Belastungen.Unterstützend kannst du die Übungen in unserem Artikel „Bodyweight-Training: 5 hilfreiche Übungen & Tipps gegen Fehlbelastungen” absolvieren.
Achtung!
Wenn durch die Selbsttherapie keine Besserung der Beschwerden eintritt, solltest du unbedingt einen Arzt konsultieren. Hierbei kann durch manuelle (Faszien-)Therapie, Ultraschall, entzündungshemmende Medikamente, Stoßwellentherapie oder Infiltrationen weitere Abhilfe geschaffen werden, zudem werden eventuelle andere Ursachen der Beschwerden abgeklärt.
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