Langstrecken-Legende Haile Gebrselassie >> 5 persönliche Lauftipps für dich

A man sitting on the stairs in running gear and smiling into the camera

von Haile Gebrselassie,
äthiopische Langstrecken-Legende

Jeder kann einen Marathon laufen, glaub mir! Es geht wirklich nur um die richtige Einstellung. Ich war 25 Jahre lang professioneller Läufer und werde niemals mit dem Laufen aufhören: Mein Kopf sagt mir einfach, dass ich es brauche. Außerdem will ich natürlich nicht fett werden 🙂

A man is smiling into the camera

Tipp 1: Arbeite zuerst an deinen Grundlagen

Konzentrier dich auf dein allgemeines Wohlbefinden und deine Fitness. Beweg dich den ganzen Tag über. Steh auf und sprich mit deinen Kollegen, anstatt sie anzurufen oder ihnen E-Mails zu senden. Stell deinen Drucker weit entfernt von dir auf. Nimm die Treppe, egal wohin du gehst (was in Äthiopien ohnehin nicht anders geht, weil es regelmäßig zu Stromausfällen kommt und die Lifte dann nicht funktionieren). Iss in Maßen und ernähr dich ausgewogen. In Äthiopien haben wir zum Glück Injera. Das ist eine Art Fladenbrot, das aus der alten, stark eisenhältigen Getreidesorte Teff und anderen wichtigen Zutaten gemacht wird – also ernähren wir uns von Natur aus gesund. Außerdem hilft es, dass es in Äthiopien keinen McDonald’s gibt! Trink viel Wasser, auch mal eine Tasse Kaffee und schlaf genug. Weil du beim Laufen Stress abbaust, fühlst du dich danach besser: Bleib also dran!

Tipp 2: Es geht nicht nur ums Laufen

Afrikanische Sportler kennen ein einfaches Sprichwort, das die Herausforderungen eines Marathons treffend beschreibt: „Ein Marathon ist ein Marathon”. Anders ausgedrückt: Ein Marathon ist etwas Unvorhersehbares und Grausames, bleib also bescheiden, aber zielstrebig. Was immer beim Marathon passiert: Es passiert einfach, aber es liegt an dir, wie du damit umgehst. Trainier deinen Kopf. Denk an mich und versuch zu lächeln! Versuch deinen Körper zu täuschen und sag dir immer wieder, dass es dir Spaß macht und dass du jeden Meter genießt. Denk an deine Liebsten oder an das Training, das du als Vorbereitung hinter dich gebracht hast. Es geht wirklich nur um deinen Kopf.

Tipp 3: Überraschung: Krafttraining hilft

Mach Krafttraining! Nicht nur Sprinter und Springer etc. profitieren davon – auch Läufer. Ich habe mir neben meinem Büro eine Kraftkammer eingerichtet. Als professioneller Läufer habe ich dort mehrmals pro Woche trainiert, aber schon einmal pro Woche ist sinnvoll. Dein Po ist dein Bewegungsmotor. Außerdem ist eine stabile Körpermitte für deine Laufhaltung sehr wichtig. So läufst du effizienter und beugst Verletzungen vor. Wenn dein Fitnessstudio Beratungen für Läufer anbietet oder du einen guten Physiotherapeuten hast, kann es auch schon losgehen.

A man running on the street

Tipp 4: Benutz das richtige Equipment

In Sachen Equipment ist Laufen sehr unkompliziert: Alles was du brauchst sind gute Schuhe. Achte dabei aber wirklich auf Qualität. Und wechsle sie jedes halbe Jahr bzw. nach 500 km, um Verletzungen vorzubeugen, die du dir durch verbrauchtes Schuhwerk zuziehen kannst.

Tipp 5: WICHTIG! Bau Laufen in deinen Alltag ein

Mach Laufen zur Routine. Für mich gilt: Auch wenn ich gerade wirklich viel zu tun habe, beginne ich den Tag mit einem Morgenlauf. So baue ich Stress ab und bekomme meinen Kopf frei. Dann habe ich Zeit zum Nachdenken und kann mir in meinem Kopf einen Überblick über die wirklich wichtigen Dinge meines Tages und meines Lebens verschaffen. Du musst nicht jeden Tag laufen. Aber versuch, diszipliniert zu bleiben und mach Laufen zur Routine, wie Zähneputzen vor dem Schlafengehen.

Über Haile Gebrselassie:

Sein nahezu immerwährendes Lächeln sagt schon alles: Haile Gebrselassie scheint ein Mann zu sein, der mit seinem Leben und seinen sportlichen Erfolgen zufrieden ist. Und er hat auch jeden Grund dazu: Seine Karriere im Langstreckenlauf ist unübertroffen.

Zusätzlich zu seinen zahlreichen Weltrekorden und Weltbestzeiten erreicht die äthiopische Lauflegende auch heute immer weitere Bestzeiten. 27 Mal verbesserte er einen bestehenden Weltrekord.

Der doppelte Olympiasieger (1996, 2000) und viermalige Weltmeister (1993, 1995, 1997 sowie 1999) erlangte besonders durch seine Duelle mit dem Kenianer Paul Tergat Berühmtheit. In einem Gänsehautfinish gegen Tergat im Jahr 2000, das auf den letzten 10 Metern entschieden wurde, zeigte er seine überragende Leistungsfähigkeit als Sprinter. Gebrselassie schlug seinen Erzrivalen um 0,09 Sekunden; ein geringerer Vorsprung, als jener mit dem der Kampf um Gold beim 100-m-Lauf am Vortag entschieden wurde! Dabei handelt es sich um einen der bekanntesten Siege seiner Karriere.  

Haile Gebrselassie ist mehr als ein Sportler: Er ist auch Geschäftsmann und investiert das Geld, das er mit dem Laufen verdiente, in sein Heimatland Äthiopien. Gebrselassie ist im Hotel- und Unterhaltungsbusiness aktiv und hat hunderte Angestellte. Kürzlich eröffnete er außerdem eine Kaffeefarm. Projekte in seiner lokalen Community sieht er als seine Verpflichtung an. Er ist Sonderbotschafter der UN, bringt sich in Aufforstungs- und Straßenbauprojekte ein und baut Schulen in seiner Nachbarschaft.

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