Was ist MCT-Öl und welche Vorteile kann es für deine Gesundheit haben?

Wenn du dich schon länger für Gesundheitsthemen interessierst, bist du bestimmt schon mal über MCT-Öl gestolpert: Wellness-Gurus mixen es sich in ihre Smoothies oder nehmen es auch einfach so zu sich. Trotz seiner Popularität ist nicht ganz klar, welchen Nutzen das Öl wirklich hat und ob es dafür genügend Beweise gibt.
Was ist MCT-Öl?
Falls du dich fragst, ob MCT-Öl aus einer exotischen „MCT-Pflanze“ gewonnen wird, lass dir gesagt sein: Nein! Es handelt sich dabei ganz einfach um konzentrierte mittelkettige Triglyceride („Medium-Chain Triglycerides” = MCT).
Was sind MCTs und wo kommen sie vor?
Fette bestehen aus verbundenen Wasserstoff- und Kohlenstoffatomen, wobei die Anzahl der Kohlenstoffatome ausschlaggebend ist. MCTs enthalten 6 bis 12 Kohlenstoffatome. Es gibt 4 Arten davon (aufsteigender Kohlenstoffgehalt): Capron- (C6:0), Capryl- (C8:0), Caprin- (C10:0) und Laurinsäuren (C12:0).
Die einzigartige chemische Struktur der MCT-Fette erlaubt es deinem Körper, diese – noch bevor sie in die Leber gelangen – leichter aufzuspalten, um dann in Energie umgewandelt zu werden (und damit deinen Stoffwechsel anzuregen).
Ihnen wird nachgesagt, dass sie auf kurze Zeit ein Hungergefühl unterdrücken können und „hochketogen” sind, also die Produktion von Ketonkörpern fördern.
MCTs kommen in fetthaltigen Milchprodukten (z.B. Butter, Käse) und Ölen (z.B. Kokosöl) vor – hauptsächlich aber in kleinen Mengen. Einzig Laurinsäure kommt in größeren Mengen vor, allerdings weist sie nicht dieselben Eigenschaften wie die anderen Säuren auf. Daher wird immer wieder darüber diskutiert, ob sie ein „wahres” MCT ist. Leider macht vor allem im Kokosöl Laurinsäure den Großteil (>40 %) des MCT-Gehalts aus. Möchtest du also wirklich von möglichen Vorteilen profitieren, solltest du auf ein hochqualitatives MCT-Öl zurückgreifen, welche eine größere Menge der anderen MCTs aufweist.
Mögliche gesundheitlichen Vorteile von MCT-Öl
Auch wenn es nicht genügend Beweise gibt, werden MCT-Öl die folgenden Vorteile nachgesagt:
1. Wirkt sich positiv auf dein Gewicht aus
Es scheint als könnte MCT-Öl die Reduktion von Körperfett begünstigen und – ist es Teil einer gesunden, ausgewogenen Ernährung – es soll dich beim Abnehmen unterstützen oder bei der Erhaltung eines gesunden Gewichts helfen. Einige Studien sagen MCTs nach, dass sie einer langfristigen Gewichtszunahme vorbeugen können, da sie den Stoffwechsel positiv beeinflussen.
Wie funktioniert das also genau? MCTs scheinen die Anhäufung von Fett durch verstärkte Thermogenese und Fettoxidation zu unterbinden. MCT-Öl kann (in geringen Dosen) dabei helfen, Insulinempfindlichkeit auszugleichen und den Glukosestoffwechsel deines Körpers anregen, was die Fähigkeit deines Körpers beeinflussen könnte, Fett als Energielieferant zu nutzen. Hier fehlen noch finale Forschungsergebnisse.
2. Schützt dein Herz
Dieselbe Studie, welche besagt, dass MCTs als Fettverbrenner funktionieren können, stellte auch fest, dass sie die Entwicklung des metabolischen Syndroms – einer Reihe von Krankheiten, die das Herzerkrankungsrisiko stark steigen lassen – möglicherweise bremsen können.
3. Unterstützt die Darmfunktion
Gesunde Fette wie MCT-Öl sollen deine Darmflora schützen und dein Verdauungssystem antreiben, Vitamine und Mineralstoffe aus deiner Nahrung aufzunehmen. Mindestens eine Studie an Tieren hat ergeben, dass MCTs dabei helfen können, die Bakterien im Darm zu unterstützen und so deren Leistung, Wachstum und die Verdauung von Nährstoffen zu fördern. Studien mit Menschen gibt es allerdings noch keine, die dies bestätigen könnten. In einem Artikel in Practical Gastroenterology von 2017 haben Forscher die Anwendung von MCT-Öl genauer untersucht und sind zu dem Schluss gekommen, dass diese Öle der Verdauung helfen können, da sie einfach absorbierbar sind. Die Ergebnisse zeigten, dass bei Menschen mit bestimmten Magen-Darm-Problemen, eine signifikante Menge an Kalorien trotz Beschwerden richtig umgewandelt werden konnten.
4. Ist gut fürs Gehirn
Im Rahmen erster Studien kam auf, dass gesunde Fette und besonders MCT eine positive Auswirkung auf die Alzheimer-Krankheit zu haben scheinen. Obwohl diese Studien erst in den Kinderschuhen stecken, deutet vieles darauf hin, dass sich MCT-Fette im Kokosöl positiv auf Gedächtnisprobleme bei älteren Menschen auswirken könnten.
5. Ist antiviral, antibakteriell und bekämpft Pilze
Hast du schon mal von Antibiotikaresistenz gehört? Gemäß der Weltgesundheitsorganisation WHO stellt sie „eine wachsende Bedrohung für die globale Gesundheit dar, gegen die Handlungsbedarf seitens aller Regierungen und der Gesellschaft besteht“.
Da es Bakterien gibt, die durch die übertrieben häufige Einnahme von Antibiotika arnzeimittelresistent werden, könnte es möglicherweise helfen, MCTs als Teil deiner Nahrung aufzunehmen, da sie als natürliche Antibiotika gelten.
Darüber hinaus hat eine in The Journal of Nutritional Biochemistry veröffentlichte Studie herausgefunden, dass mittelkettige Triglyceride mit 8 bis 12 Kohlenstoffatomen eher antiviral und antibakteriell wirken als langkettige Monoglyceride. Ebenso sollen sie 4 unterschiedliche Typen von Pathogenen unwirksam machen können. In diesem Bereich ist allerdings noch viel Forschungsarbeit zu leisten, um aussagekräftige Ergebnisse zu bekommen. Natürliche Antibiotika sollten aber niemals deine erste oder einzige Wahl sein, ohne dass du dich vorher mit einer medizinischen Fachkraft abgesprochen hast.
6. Hält auch großer Hitze stand
Wenn du mit Alternativen zu herkömmlichen pflanzlichen Ölen kochen möchtest, könnte MCT-Öl eine Option sein: Anders als natives Olivenöl extra oder Leinöl ist es hoch erhitzbar und lange haltbar.
Fazit
Auch wenn Forschungen zu MCT-Öl zunehmen, fehlt es noch an hochwertigen Studien, welche die Vorteile darlegen und beweisen. Bislang scheint es jedoch, dass MCT-Öl – im Vergleich zu anderen Nahrungsfetten – den Fettabbau begünstigen könnte (wenn es in Maßen konsumiert wird). Geht es um den gesunden Fettabbau, ist es am besten, sich auf eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung zu konzentrieren und gleichzeitig auf ein langsames und stetiges Kaloriendefizit zu achten. Spezielle Lebensmittel oder die Häufigkeit deiner Mahlzeiten sollten nicht die Grundlage sein, wenn du Fett abbauen möchtest.
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