Ist weniger mehr? Die 3 größten Mythen zum Kalorienzählen

Die meisten Menschen sind der Meinung, dass es beim Abnehmen nur wichtig ist, Kalorien einzusparen. Denn: Weniger ist immer besser! In Wahrheit sieht die Sache jedoch etwas komplizierter aus. Was ist eine Kalorie? Was sind die drei größten Mythen, wenn es ums Kalorienzählen beim Abnehmen geht? Wir sind der Sache auf den Grund gegangen.
Was ist eine Kalorie?
Der Energiegehalt von Lebensmitteln wird in Kilokalorien (kcal) oder Kilojoule (kJ) angegeben. Du findest den Wert immer an erster Stelle der Nährwertkennzeichnung auf verpackten Lebensmitteln (vor Kohlenhydraten, Protein, Fett, Salz usw.). Kalorie ist eine physikalische Einheit für Energie, Arbeit und Wärmemenge. Die Zahl gibt die Energie an, die notwendig ist, um ein Gramm Wasser um 1°C zu erwärmen (von 14,5 auf 15,5°C). Eine Kilokalorie entspricht ca. 4,19 Kilojoule. Der Wert spiegelt den Energiegehalt von Lebensmitteln wider. Unser Körper braucht diese Energie, um alle Körperfunktionen aufrechtzuerhalten.
Beim Abnehmen soll es jedoch nicht ausschließlich ums Kalorienzählen gehen. Die meisten Diätologen raten ihren Patienten vom strikten Kalorienzählen über einen längeren Zeitraum ab. Warum? Das erfährst du jetzt:
Mythos 1: Weniger ist mehr!
Ja, wenn du weniger Kalorien zu dir nimmst, als du verbrennst, wirst du abnehmen. Aber auch hier gibt es Grenzen! Willst du gesund Gewicht verlieren, dann spare täglich 300 bis 500 Kalorien ein. Viel mehr sollte es auf Dauer nicht sein. Weniger ist in dem Fall also NICHT automatisch mehr. Wenn du deine Kalorienzufuhr über einen langen Zeitraum stark einschränkst, kommt dein Körper in den sogenannten „Hungermodus”. Da nutzt er jede Kalorie, die er bekommen kann. Was passiert? Fährst du deine Kalorienmenge wieder auf eine normale Tagesmenge hoch, nimmst du zu. Das ist der berühmt-berüchtigte Jojo-Effekt!
Durch eine bunte Lebensmittelauswahl hast du ausreichend Energie fürs Laufen oder Bodyweight-Training.
Vergiss nicht:
Dein Körper ist dein Tempel. Also behandle ihn auch so!
Mythos 2: Alle Kalorien sind gleich
Viele Menschen meinen, dass sie so gut wie alles essen können, solange sie nicht mehr als eine gewisse Anzahl an Kilokalorien pro Tag zu sich nehmen. Was sie dabei vergessen: Es geht um die Qualität der Kalorien. Gemüse, hochwertige Fette, Protein etc. sind unverzichtbar. Wichtig ist also auch, was in den Kalorien drin steckt! Verschiedene Lebensmittel beeinflussen den Körper und Hormone auf unterschiedliche Art und Weise, positiv wie negativ.
Du könntest dich den Rest deines Lebens von Burgern, Pommes und Cola ernähren und würdest wahrscheinlich nicht zunehmen, wenn du innerhalb deiner empfohlenen Kalorienmenge bleibst. Gesund wärst du jedoch nicht! Dein Cholesterinspiegel würde in die Höhe schießen, die Gefahr eines Diabetes Mellitus würde rasant ansteigen und du würdest dich träge und unwohl fühlen. Eine ausgewogene Ernährung bedeutet ausreichend komplexe Kohlenhydrate, viel Gemüse, wertvolles Protein und essentielle Fettsäuren. Wenn du gesunde, frische Lebensmittel zu dir nimmst, wirst du dich gut fühlen.
Mythos 3: Es ist wichtig, wann du Kalorien zu dir nimmst
Dein Körper unterscheidet nicht, ob du die Kalorien mittags oder abends zu dir genommen hast. Er reagiert darauf, woraus die zugeführten Kalorien zusammengesetzt sind. Trotzdem kann eine leichte Mahlzeit abends günstiger sein. So sind Blumenkohl-Reis mit Ei und Gemüse oder gefüllte Tomaten mit Hackfleisch und Quinoa garantiert die richtige Wahl am Abend. Gerade zu dieser Tageszeit solltest du zuckerreiche Speisen meiden. Sie lassen den Blutzuckerspiegel stark ansteigen, was die Fetteinlagerung fördert. Außerdem liegen wir dann oft nur noch entspannt auf der Couch, da braucht unser Körper diese große Menge an Energie nicht mehr.
Solltest du abends oft Probleme mit dem Einschlafen haben, schadet es nicht, zwei bis drei Stunden Abstand zwischen Abendessen und Schlafengehen einzuhalten.
Fazit: Wenn du Abnehmen möchtest, kann dir Kalorienzählen helfen. So bekommst du ein Gespür dafür, wie viel Energie dir bestimmte Lebensmittel liefern. Ein Ernährungstagebuch kann hier eine große Hilfe sein! Wichtig ist aber auch hinter die Kulissen zu schauen. Nicht nur die Energiemenge ist von Bedeutung, sondern auch welche Makro- und Mikronährstoffe tatsächlich in dem Lebensmittel stecken. Und vergiss nicht: Energie ist der Treibstoff für deine alltäglichen Herausforderungen und dein Training! Womit füllst du deine Energiespeicher auf?
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