Rückwärtsgehen: Darum solltest du die Gehtechnik ausprobieren

Jeden Tag setzen wir einen Fuß vor den anderen. Schritt für Schritt legen wir dabei kürzere oder längere Wege auf unseren Beinen zurück, ohne eine Sekunde über den Vorgang nachzudenken. Die bevorzugte Richtung? Vorwärts! So sind wir es von klein auf gewohnt. Das Rückwärtsgehen fühlt sich da meist unnatürlich an und ist gar nicht so einfach…
Warum sollten wir also rückwärts gehen?
Im ersten Moment klingt es eigenartig oder unnütz, rückwärts zu gehen. Doch wenn man sich die Gehtechnik genauer ansieht, bringt sie eine Reihe an Vorteilen für das körperliche und geistige Wohlbefinden mit sich:
Rückwärtsgehen…
- schärft die Sinne und die Denkfähigkeit
- verbessert koordinative Fähigkeiten
- stärkt das Körperbewusstsein
- bringt Abwechslung in die Trainingsroutine
- kräftigt weniger beanspruchte Beinmuskeln
- reduziert untere Rückenschmerzen
- belastet die Knie weniger
- kurbelt den Stoffwechsel an
- steigert das Energieniveau
- soll den Schlaf verbessern
- stärkt das Herz
Expertentipp
Um von den Vorteilen zu profitieren, empfiehlt es sich, das Rückwärtsgehen 10 bis 15 Minuten drei- bis viermal pro Woche zu trainieren.
Weil wir „normales Gehen” täglich ausüben, ohne genauer darüber nachzudenken, werden der Körper und das Gehirn beim Rückwärtsgehen gezwungen, sich an neue, ungewohnte Anforderungen anzupassen.
Vor allem in China ist die Technik bereits im Alltag angekommen:
Rückwärtslaufen für Fortgeschrittene
Hat man das Rückwärtsgehen ausgiebig geübt und fühlt sich dabei sicher, kann man sogar zum Rückwärtslaufen übergehen. Welchen Vorteil dies für den Körper hat, wurde an der School Of Healthcare Sciences in Cardiff erforscht: So fand eine Studie heraus, dass der vordere Knieschmerz durch das Rückwärtslaufen reduziert wird.(1) Eine andere Studie, durchgeführt an der University of Stellenbosch in Südafrika, ergab, dass eine Kombination aus Vorwärts- und Rückwärtslaufen die kardiorespiratorische Fitness verbessern kann.(2)
So funktioniert’s:
Bevor du rückwärts läufst, solltest du das Rückwärtsgehen ausgiebig trainieren. Das funktioniert am besten auf einem Laufband, weil du hier Handläufe hast, an denen du dich festhalten kannst. Beginn dabei mit einer geringen Geschwindigkeit und arbeite dich zu einem flotten Spaziergang vor.
Hast du am Laufband eine höhere Geschwindigkeit erreicht, kannst du vorsichtig versuchen, rückwärts zu laufen. Das ist vor allem dann ideal, wenn du mit Knieschmerzen zu kämpfen hast, denn bei dieser Technik werden die Knie, wie bereits erwähnt, weniger belastet.
Achtung!
Konzentriere dich auf jeden Schritt – dein Gehirn muss sich erst an die neuen Bewegungsabläufe gewöhnen. Die Sicherheit sollte daher immer vorgehen.
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