So holst du dir neue Motivation fürs Joggen im Winter

Es ist wieder so weit. Du kommst von der Arbeit nach Hause und es ist völlig dunkel draußen. Am nächsten Morgen stehst du auf und es ist immer noch stockfinster. Vor allem in den Wintermonaten kämpfen daher viele Läufer*innen damit, ihre Motivation für Sport aufrecht zu halten. Kein Wunder.
Die folgenden Tipps sollen dir dabei helfen, trotz Dunkelheit und Kälte den Spaß am Laufen nicht zu verlieren. Vorbereitung ist dabei alles!
Werfen wir mal einen Blick auf die offensichtlichsten Nachteile von Joggen im Winter – und wie man am besten dagegen vorgeht:
Die Kälte
Einer der unangenehmsten Aspekte beim Laufen im Winter ist die Kälte, die einem unter die Kleidung und bis in die Knochen kriecht. Taube Finger und Zehen, gefolgt vom schmerzhaften Gefühl, wenn das Blut wieder zu fließen beginnt. Da fragt man sich schon, warum man sich das eigentlich antut. Und nicht einfach auf der Stelle umdreht und ins Warme flüchtet. Bleibst du diese ersten paar Minuten allerdings hart und läufst weiter, wirst du nachher froh darüber sein.
Die richtige Kleidung fürs Joggen im Winter
Die beste Lösung für das winterliche Laufvergnügen ist der sogenannte Zwiebellook. Kleide dich so, dass du auch bei etwa 10° C weniger noch nicht erfrieren würdest. Sobald du die ersten paar Minuten in der Kälte dann überstanden hast, wärmt sich dein Körper auf und du wirst dich bald wohler fühlen. Bei niedrigen Temperaturen leitet dein Körper das Blut übrigens weg von deinen Extremitäten, deswegen werden Hände und Füße besonders schnell kalt. Zieh dir also lieber dickere Handschuhe und Socken an, auch wenn dir dann vielleicht heiß wird, als vor Kälte taube Finger und Zehen zu riskieren.
Gut zu wissen!
Die meiste Wärme verliert man übrigens über den Kopf, also trag unbedingt eine Mütze oder zumindest ein Stirnband, das deine Ohren warm hält. Halswärmer und Multifunktionstücher halten deinen Hals schön warm.
Sobald dir (zu) warm wird, kannst du dann einzelne Schichten ablegen. Macht vor allem beim Laufen Sinn, um Überhitzung zu vermeiden. Ist es oft windig, solltest du auf eine gute Windjacke setzen und dir darunter entsprechend viele oder weniger Kleidungsschichten anziehen.
Und damit kommen wir, nach den unwirtlichen Temperaturen, zur zweiten großen Hürde beim Joggen im Winter:
Die Dunkelheit
Bei strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel eine Runde um den See zu laufen, erfordert deutlich weniger Motivation für Sport, als im Dunkeln und bei Eiseskälte laufen zu gehen. Vor allem, wenn sich deine Laufroute nach Straßenlaternen richten muss. Für viele Läufer*innen ist das Training im Dunkeln im Winter allerdings kaum vermeidbar.
Sicherheit geht vor
Reflektorstreifen auf den Laufklamotten…
…machen dich zumindest leichter sichtbar für Autos, auch ohne Beleuchtung. Viele Lauffachgeschäfte führen außerdem spezielle Gürtel und Bänder, die Scheinwerferlicht reflektieren und den Laufsport so sicherer machen.
Eine weitere Möglichkeit für abenteuerlustige Läufer*innen, die auch gerne neue, schlecht beleuchtete Routen erkunden, ist eine Stirnlampe. Viele (Online-)Shops haben Stirnlampen für Läufer*innen im Sortiment. So kannst du auch mal die gewohnten Straßen verlassen und langweilst dich nicht.
Geh morgens joggen
Auch frühes Aufstehen ist eine Option – die dich gleichzeitig gut auf viele Rennen vorbereitet. Dein Körper gewöhnt sich daran, früh aufzuwachen und aktiv zu werden, wenn die Sonne aufgeht. Läufst du dann mal bei einem Rennen mit, kannst du entspannt darauf vertrauen, dass dein Body bereit ist für eine morgendliche Herausforderung.
Im Gegensatz dazu bist du, wenn du erst abends die Laufschuhe schnürst, bereits emotional und auch physisch ausgelaugt von deinem Tag. Wir haben kürzlich herausgefunden, dass die sogenannte Ego-Depletion aufgrund mentaler Anstrengungen unsere Performance beeinträchtigt. Gewöhnt sich dein Körper also daran zu laufen, wenn du nach einem langen Tag bereits müde bist, wirst du bei einem Laufevent – wo du frisch und munter ins Rennen gehst – besonders stark sein und dich voller Energie fühlen.
Ein weiterer Vorteil vom Laufen im Dunkeln, der oft unterschätzt wird, ist die Tatsache, dass du unbewusst jederzeit „kampf- oder fluchtbereit“ bist. Ein Adrenalinschub, der dich ohne zusätzliche Anstrengung zu besonders schnellen Läufen anspornen kann!
Auch das vielzitierte Runner’s High kommt beim Joggen im Winter öfters, denn du weißt genau, dass du dich aufgerafft hast, während andere im Warmen auf der Couch liegen.
Das steigert nicht nur dein Selbstvertrauen, du wirst dich auch immer die Tage erinnern, an denen du trotzdem laufen warst, obwohl du eigentlich lieber daheim geblieben wärst. Ebenfalls ein echter Motivationsboost in jedem Rennen.
Steht nächstes Frühjahr ein Marathon auf deiner Liste? Wenn du dein Marathontraining im Winter durchziehst, bist du in Topform, sobald es wieder wärmer wird. Und kannst stolz auf dein Engagement zurückblicken, während du die milden Temperaturen beim Laufen doppelt genießt.
Smartphone – ja oder nein?
Ob du lieber mit oder ohne Smartphone läufst, ist Geschmackssache und hat seine Vor- und Nachteile. Einerseits kannst du jederzeit jemanden anrufen, falls nötig, andererseits lenkt es dich vielleicht von Umgebungsgeräuschen ab (ein sich nähernde Autos zum Beispiel).
Verwendest du Kopfhörer, reguliere die Lautstärke so, dass du den Verkehr noch hörst oder lauf nur mit einem Kopfhörer. Egal ob mit oder ohne Phone, sag auf jeden Fall immer jemandem Bescheid, wenn (und wo) du laufen gehst. Sicher ist sicher.
Andere nützen die Zeit beim Laufen am liebsten für sich. Nur du und deine Gedanken. In dem Fall könntest du die Memo-Funktion deines Handy nutzen und aufnehmen, was dir so einfällt: Ideen, Termine, Dinge, die du erledigen möchtest.
Ist es dir schon mal passiert, dass du beim Laufen eine tolle Idee hattest, sobald du daheim die Tür aufmachst, ist sie allerdings wie weggeblasen? Nütze die Zeit beim Lauftraining, um nachzudenken und Dinge zu verarbeiten. Ideal, um Stress abzubauen. Und Motivation genug, um auch nach einem anstrengenden Tag noch die Schuhe zu schnüren.
Und zu guter Letzt denk daran: Egal, wie viele Ausreden dir einfallen – du wirst es nie bereuen, doch laufen gegangen zu sein. Es dauert etwa sieben Minuten, bis du einen Lauf wirklich genießt, aber du wirst den restlichen Abend (oder am nächsten Tag in der Arbeit) davon profitieren. Zauber dir selbst ein Lächeln ins Gesicht, wenn du daran denkst, dass du die Motivation für Sport gefunden, etwas für deine Gesundheit getan hast und deinem Fitnessziel wieder einen Schritt näher gekommen bist.
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