Vom Manager zum Extremläufer: Jeden Tag ein Halbmarathon

Was liegt auf der anderen Seite der Erde? Von Deutschland aus gesehen: Australien. Wenn du von Deutschland aus die Luftlinie nach Australien laufen könntest, wäre das eine Strecke von 14.601 Kilometern.
Am 14. Januar 2016 hat Harry Ohlig die letzte Etappe dieser gewaltigen Strecke zurückgelegt. Wie er das geschafft hat? Er läuft Halbmarathons – und zwar jeden Tag einen.
„Jeder Mensch kann mit seinen Leistungen Grenzen verschieben“, sagt der Extremläufer mit voller Überzeugung. Seine Leistungen bestätigen das eindrucksvoll: 692 Halbmarathons hat er so schon absolviert – 21,1 Kilometer pro Tag seit dem 10. Februar 2014. Eine gigantische Laufleistung! Harrys Ziel: Weltrekord mit 1.000 Halbmarathons – am Stück.
Das Besondere an dieser überragenden Dauerleistung ist die unglaubliche Konstanz, mit der Harry läuft. Keine Ruhetage und trotzdem nur 12 krankheitsbedingte Fehltage. Dabei waren die körperlichen Voraussetzungen des Mittfünfzigers keineswegs optimal. Danach gefragt, lacht Harry und gesteht: „Ich war Raucher und wog über 100 Kilo.“ Inzwischen hat er mehr als 1 Mio. Kilokalorien verbrannt.
Materialverbrauch? 22 durchgelaufene Schuhe
Weniger überraschend, aber auch interessant ist sein Materialverbrauch: Das 23. Paar Laufschuhe trägt ihn zurzeit von Schritt zu Schritt. Damit hat jeder Laufschuh im Schnitt rund 650 Kilometer durchgehalten. Ansonsten begnügt sich der Athlet mit einer etwa dreistündigen Vor- und Nachbereitung. Besonders wichtig ist ihm dabei die Faszienmassage. Außerdem achtet er auf ausgewogene Ernährung und eine ausreichende Zufuhr von Vitaminen und Mineralien. Die wichtigste Größe neben der körperlichen Seite ist sicherlich die psychische Belastbarkeit. Und die hat Harry Ohlig. Woher er sie nimmt?
Vom Manager zum Extremläufer
Harry Ohlig war Manager einer der größten Discos am Bodensee. Das Unternehmen lief, das Geld floss, das Leben war eine Party. So hätte es weiter gehen können. Doch dann kam dieser Tag, der alles änderte. An diesem Tag richtete sein Unternehmen eine Veranstaltung für Kinder mit Beeinträchtigungen aus. Das Bild der tanzenden Kinder in seiner Disco ging ihm nicht mehr aus dem Kopf. Dazu kam in dieser Zeit ein Fernsehbeitrag über Kinder und Jugendliche mit tödlichen Krankheiten – zig tausende gibt es alleine in Deutschland. Da fragte er sich: „Kann ich etwas für diese Kinder tun?“
Er wäre nicht Harry, wenn er dabei nicht eine ganz große Nummer im Sinn gehabt hätte. „Ich wollte etwas machen, wo die Leute hinschauen. Etwas, was Verbindlichkeit und Hingabe ausdrückt. Denn genau das ist es, was die Kinder am nötigsten brauchen.” Und dann kam ihm die Idee: „Ich werde Läufer – einen Kilometer für jedes sterbenskranke Kind in Deutschland.” Diese Anfangsmotivation und sein unbeugsamer Wille treiben ihn bis heute an.
Sein Projekt packte er mit radikalem Optimismus an. Der Geschäftsmann, der sich alles leisten konnte und ein Luxusleben führte, gab von einem Tag auf den anderen alles auf. Er verkaufte sein gesamtes Hab und Gut und zog mit seiner Frau in eine kleine Wohnung, um zunächst finanziell abgesichert zu sein. „Sie hat schon erstmal große Augen gemacht, als ich ihr das vorgeschlagen habe“, grinst er.
Seine Lebensphilosophie hält ihn psychisch und seelisch in Balance. „Wenn du etwas Großes schaffen willst, musst du dort laufen, wo es noch keinen Weg gibt“, ist er überzeugt. Entsprechend setzt Harry Ohlig mit seinen Leistungen neue Maßstäbe. Die entspannte Ausgeglichenheit, die er ausstrahlt, hat er beim Laufen gefunden. Und seine Präsenz und sein Fokus sind auch immer wieder von Vorteil. Beispielsweise, wenn etwas Unvorhergesehenes passiert. „Wie neulich“, erzählt er, „da hörte ich es im Gebüsch rascheln und schnaufen und auf einmal steht da eine Wildsau mit Frischling vor mir.“
Laufend bereits mehr als 72.000 Euro gesammelt
Nun sind die sportliche und mentale Dimension jedoch nur eine Seite dieses gigantischen Projekts: Für die Kinder hat er bisher schon mehr als 72.000 Euro gesammelt. Um auch den Weltrekord mit 1.000 Halbmarathons Ende 2016 zu schaffen, ist er auf der Suche nach Partnern und Sponsoren. Besonders spannend sind beispielsweise Zieleinläufe bei einem Firmenevent: Auch die Laufgruppe der Firma oder sportliche Mitarbeiter können im Rahmen solcher Events mitlaufen. Anschließend hält Harry Ohlig einen Vortrag und steht für ein Meet and Greet zur Verfügung. Falls auch du ihn unterstützen möchtest, erreichst du sein Management unter publicity-management@gorus.de.
„Wenn noch jemand mitläuft, ist das super motivierend“, weiß der Extremläufer aus Erfahrung. „Das pusht dich unglaublich, zumal ich ja nicht gerade der Schnellste bin.“ (Lacht) Harrys Dauerleistung indes ist unerreicht. „Eine Sache durchziehen, das kann ich halt am besten,“ lacht er … und läuft weiter!
Übrigens: „Für so ein Mammutprojekt brauche ich natürlich ein Tool, das alle relevanten Leistungsparameter zuverlässig misst, archiviert und statistisch aufbereitet”, so Ohlig. Von der ersten Minute an hat Harry daher seine Läufe mit Runtastic aufgezeichnet. “Mit Runtastic ist es mir möglich, jederzeit den Überblick über die Datenflut zu behalten und meine Laufleistung klar und verständlich darzustellen. Das ist eine große Erleichterung“, wie er abschließend meint.
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